Zwei Tage nach seinem 58. Geburtstag machte sich Georg Weiss selber sein schönstes Geschenk: Zusammen mit Oliver Kainz und Jochen Krumbach feierte er beim 59. ADAC ACAS H&R-Cup den ersten VLN-Sieg für den Ferrari 488 GT3 des Wochenspiegel Team Monschau. Nach 4:07:19,670 Stunden wurde Teamchef Weiss als Sieger abgewunken. Der Vorsprung auf die zweitplatzierten Otto Klohs, Mathieu Jaminet und Lars Kern im Porsche 911 GT3 R von Manthey-Racing betrug 52,755 Sekunden. Platz drei belegten Michael Ammermüller und Jeffrey Schmidt mit dem Audi R8 LMS von Montaplast by Land-Motorsport.
„Ich war mir zu Beginn meines Stints nicht sicher, ob der Vorsprung auf den Manthey-Porsche reichen würde“, gestand Weiss. „Jetzt bin ich extrem glücklich, dass es nach zehn Jahren mit unserem Team endlich zum ersten Sieg gereicht hat. Das ist für mich ein großes Ereignis.“ WTM-Racing setzt nach vielen Jahren mit Porsche in der Saison 2017 erstmals bei allen VLN-Rennen einen Ferrari 488 GT3 ein. Der italienische Supersportler aus Maranello kommt Weiss sehr entgegen. „Ich habe großes Vertrauen in das Auto. Und neben der guten Performance haben wir eine Klimaanlage, die bei sommerlichen Temperaturen wie heute natürlich auch genutzt wird“, grinste er.
Der Sieg des WTM-Ferrari war der zweite Ferrari-Sieg in der Geschichte der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring. Der erste datiert auf den 14. Mai 2011. Damals triumphierten Marco Seefried und Jamie Melo Junior im Ferrari F458 von Farnbacher-Racing.
Zufrieden mit Platz zwei war das Manthey-Trio. „Wir haben heute die Pro-Am-Wertung leider nicht zum dritten Mal in Folge gewonnen, dafür stehen wir als Zweite auf dem Podium – das ist super“, sagte Klohs und Porsche-Testfahrer Kern ergänzte lobend: „Otto hat in seinem Stint acht Runden absolviert und dabei eine tolle Performance abgeliefert.“
Ammermüller und Schmidt feierten beim dritten VLN-Lauf ihre Premiere im Land-Audi. „Wir hätten auf Platz zwei fahren können“, räumte Ammermüller ein. „Leider ist unser Fahrzeug beim letzten Boxenstopp nicht direkt wieder angesprungen. Trotzdem ist der Podestplatz natürlich ein tolles Ergebnis. Wenn ich wieder einmal die Chance bekomme, im Land-Audi in der VLN zu fahren, bin ich auf jeden Fall wieder dabei.“
Landgraf-Motorsport gewinnt die Gentlemen-Wertung
Hinter dem Spitzentrio fuhren „Steve Smith“, „Randy Walls“ und Sven Müller in einem weiteren Manthey-Porsche auf Rang vier. Müller hatte dem Trio im Zeittraining mit einer Zeit von 7:57,424 Minuten die Pole-Position gesichert und das Rennen in den ersten acht Runden angeführt. Auf Platz fünf kam das schnellste Fahrzeug in der Gentlemen-Wertung ins Ziel: Stefan Schmickler und Kai Riemer fehlten im Mercedes-AMG GT3 von Landgraf-Motorsport 4:14,737 Minuten auf die Spitze.
Peter Posavac, Alex Lambertz und Claudia Hürtgen fuhren im BMW Z4 GT3 von Walkenhorst Motorsport auf Position sechs. Dahinter wurde der Renault R.S.01 von Heiko Hammel, „Dieter Schmidtmann“ und Michele Di Martino auf Position sieben gewertet, obwohl sie als Dritte die Zielflagge gesehen hatten. Aufgrund einer Missachtung von Flaggensignalen erhielt das Team von der Rennleitung eine Zeitersatzstrafe von 185 Sekunden.
Entscheidung auf den letzten Metern in der Klasse V4
Von großer Spannung geprägt war das Rennen in der Klasse der VLN-Produktionswagen bis 2.500 ccm Hubraum. Nach 4:05:22,365 Stunden hatten Christopher Rink, Danny Brink und Phillipp Leisen im BMW 325i des Pixum Team Adrenalin Motorsport am Ende knapp die Nase vorne. Der Vorsprung auf Marcel Manheller und Hajo Müller vom MSC Adenau betrug lediglich 2,394 Sekunden. Die Positionen drei und vier gingen an Hofor-Racing: Bernd und Kevin Küpper kamen als Dritte in der Klasse vor ihren Teamkollegen Rolf Derscheid, Michael Flehmer und Zoran Radulovic ins Ziel.
FEV-Racing feiert Seat-Sieg in der TCR-Klasse
Benedikt Gentgen und Marcel Willert fuhren im Seat Sport Leon TCR den ersten Sieg für FEV-Racing in der neuen TCR-Klasse ein. Nach zwei Siegen in Folge mussten sich Andreas Gülden, Benjamin Leuchter und Constantin Kletzer im Volkswagen Golf GTI TCR von mathilda racing mit Platz drei zufriedengeben. Zweite wurden Matthias Wasel, Marcus Löhnert und Christian Schmitz im Audi RS3 LMS von LMS Engineering.
Neue Tabellenführer: Fischer / Konnerth / Zils
Das Pixum Team Adrenalin Motorsport hatte gleich mehrfach Grund zum Jubeln. Mit ihrem dritten Klassensieg in der V5 übernahmen Norbert Fischer, Christian Konnerth und Daniel Zils die Tabellenführung. Platz zwei belegt der Österreicher Thomas Jäger, der zusammen mit Rudi Adams für das Team Scheid – Honert Motorsport in der BMW M235i Racing Cup-Klasse Rang zwei belegte. Jägers Rückstand beträgt nach drei von neun Rennen nur 0,13 Punkte. Dritter ist Christopher Brück, der zusammen mit Frank Kräling und Marc Gindorf im Porsche 911 GT des GIGASPEED Team GetSpeed Performance die Klasse SP7 gewann.